oder: Camping mit dem E-Auto (Skoda Enyaq)
Wir haben uns vor kurzem von unserem Wohnmobil (XGO Family 105) und dem Serviceanhänger getrennt.
Es passte so einfach nicht mehr in unser Konzept. Wir sind seit mehr als drei Jahren rein elektrisch unterwegs, außer in den Urlaub.
Außerdem wurde das Wohnmobil aufgrund der Schwehrbehinderung unseres Jüngsten etwas unpraktisch und wenig Rückenschonend in Sachen Betten.
Zunächst hatten wir über einen Wohnwagen mit Familienaufbau in der 1000 – 1100 kg Klasse nachgedacht, sind dann aber aufgrund der relativ gerigen Zuladung (ca. 230 kg) davon abgekommen.
Fahrräder, Reha-Buggy, Rollstuhl und JA – eine kleine Spühlmaschine ist Pflicht 😉
Der Verbrauch mit einem Wohnwagen – ich habe es mit einem Wohnwagen eines Freundes getestet – lag bei rund 28 kWh / 100 km.
Als nächte Überlegung war dann ein Wowa mit 1500 – 1600 kg in Diskussion, dann aber mit dem Kauf einen neuen Autos (Skoda Ocatavia oder Superb als Hybrid).
Das Auto hat uns gut gefallen, aber es wiederstrebte uns einfach wieder einen Verbrenner zu haben. – Das kostet einfach zu viel und macht für uns keinen Sinn mehr.
Zumal wir eben fast nichts mehr für den „Kraftstoff“ bezahlen müssen.
Wir sind dann auf der Messe Caravan Salon in Düsseldorf gewesen und durch Zufall durch die Zelthalle gegangen.
Als wir uns dann die Zeltanhänger angesehen haben, stachen aus unserer Sicht die Wagen von Cabanon aus der Masse heraus. – Warum, da gehe ich noch drauf ein.
Wir haben unseren Falti bei TF-Freizeitfahrzeuge bestellt, das Wohnmobil in einschlägigen Verkaufsportalen inseriert und tatsächlich war der Falti dann vor dem bereits gebuchten Urlaub in den Herbstferien da.
Unsere Wahl fiel auf den Chamonix. Auf der Händlerseite findest du hier weitere Bilder.
Hier aber erstmal ein Blick auf das fast komplett aufgebaute Zelt. – Fast, weil das Sonnensegel noch nicht vorne dran ist, da der Stellplatz dafür zu klein war.
Das komplett beladene Gespann besteht aus unserem Enyaq IV80 mit
und dem Fahrradträger Thule Freeride 532*.
So beladen wie das Gespann dort steht war unser Verbrauch bei 26,5 kWh auf 100 km.
Unser Urlaubsziel war das Südseecamp. Hier waren wir schon sehr oft. Ein Weg liegt bei 320 km.
Die nötige Zwischenladung haben wir auf dem Rasthof Auetal mit rund 30 Minuten eingeplant.
Angekommen sind wir leider in der Abenddämmerung, da wir fast 2 Stunden im Stau zugebracht haben.
Es hieß also Aufbauen im Dunkeln. Als erfahrernen Camper mag man es ja wenn der Schwierigkeitsgrad gelegentlich erhöht wird 😉
Nach gut 2 Stunden zum ersten Mal aufbauen konnten wir dann essen machen und danach ins Bett fallen.
Aus dieser Erfahrung wurde zu Hause direkt ein Hilfmittel geordert!*
Am nächsten Morgen wurde dann noch ein wenig nachkorrigiert und besser abgespannt.
Die „Deluxe Küche“ wurde wie auch damals im Womo mit einer Spülmaschine* ergänzt.
Natürlich wurde diese dann noch auf dem separaten, zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgebautem, Schrank aufgestellt.
Eine gemütliche Sitzecke* darf natürlich nicht fehlen. Platz und Gewicht-sparend zum Aufblasen mit dem vorhandenen SUP- Kompressor*
Zwei große Doppelbetten und jeweils unter den Betten nochmal zwei Schlafkabinen schaffen genug Platz für eine größere Familie.
Ein kleiner handlicher Beamer* mit angeschlossener Festplatte oder FireTV* macht nach einem kleinen Umbau aus dem Vorzelt ein Kino.
Die improvisierte Leinwand (Bettlaken) wird fachmännisch durch Bierflaschen gehalten.
Für den nächtlichen Notfall kommt noch ein Porta Potti* zum Einsatz welches während der Fahrt im geräumigen Deichselkasten verstaut ist.
Da wir unseren ersten Campingurlaub mit dem Zelt im Herbst gemacht haben, habe ich zwei elektrische Heizlüfter*,
einen Ölradiator* und einen Gasheizstrahler* eigepackt. Und JA – sie kamen dann auch alle zum Einsatz.
Nachts wurde im Schlafbereich mit einem Lüfter und dem Radiator geheizt. Im Vorzelt dann morgens mit dem Gasheizstrahler* und tagsüber, wenn nötig,
noch mit einem Lüfter.
Warum haben wir uns letztlich für den Cabanon Chamonix entschieden?
Letztlich hat uns das „Easy Pack System“ überzeugt. Der Wagen kann damit innen bepackt werden, ohne das Zelt auspacken zu müssen.
Eine kleine Einschränkung: Es sollte dabei nichts schweres oben drauf liegen, da man sonst die Klappe nicht angehoben bekommt.
Das Packsystem haben alle Modelle, der Chamonix ist nur der größte Wagen. Den Platz brauchen wird.
Unser Fazit:
Nach einer Woche sehr wechselhaftem Herbstwetter sind wir sehr zufrieden mit unserer Entscheidung.
Camping und Elekromobilität sind kein Problem. – Man muss einfach umdenken und andere Wege gehen.
Nur weil man etwas jahrelang so gemacht hat, muss man es ja nicht weiterhin so machen.
Einfach mal was neues probieren und feststellen, dass auch das gut geht.
Nach dem ersten Urlaub fällt dann auf, was alles verbessert werden kann. Z.B. der Abfluss der Spüle werde ich umbauen,
sodass ich die Spülmaschine und den Schlauch der Spüle mit einem T-Stück* verbinden kann.
Dadurch geht dann ein Grauwasserschlauch nach draußen, oder wenn am Platz nicht vorhanden, in einen Abwassertank.
Für Zu- und Abwasser kommt jeweils eine Schlauchrolle* (natürlich passend beschriftet) zum Einsatz. Lose Schläuche nerven einfach nur.
Wir hatten das Wohnmobil etwas mehr als 6 Jahre und waren auch immer sehr zufrieden damit und sind gerne gefahren, aber hier einmal der Kostenvergleich:
350€ Versicherung / Jahr, 240€ Steuern, jedes Jahr im Schnitt auf die 6 Jahre gerechnet 900€ Wartung / Werkstatt / Inspektion / TÜV… 50€ Stellplatz in der Halle im Monat, sowie 100€ einmal Volltanken.
Macht für das Womo rund 2090€ an Festkosten pro Jahr + Kraftstoffkosten.
Dagegen steht der Falti mit 40€ Versicherung und 30€ Steuern im Jahr. Wartung dürfte überschaubar sein (Bremsen, Reifen wohl alle 6 Jahre). Tanken – zumindest für die ersten 250 km kostenlos an der Solarinsel.
Der Stellplatz kostet nichts extra, da er in die eigene Garage passt. Die beiden Zwischenladung haben uns insgesamt 30€ gekostet.
Alleine der Kostenvergleich macht uns den Abschied vom Womo sehr leicht. Nun haben wir viel mehr Platz (rund 37 Quadratmeter!) und auch für unseren jünsten viel bessere Bedingungen.
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