Novellierung der Luftverkehrsordnung

 

In den letzten Jahren haben die Multicopter (falsch Drohnen) stark zugenommen. Die Sensationspresse hat das Thema natürlich immer gerne aufgegriffen und dramatisch darüber berichtet. "Beinahezusammenstöße" mit Flugzeugen wurden immer wieder erwähnt. Diese wurden aber meist nicht bestätigt, oder es stellte sich dann heraus, dass es sich nicht um einen Modellflieger (oder falsch Drohne) handelte, sondern um z.B. einen Luftballon oder eine Einkaufstüte. Da diese Erkenntnis aber weniger spektakulär ist als eine Killer-Drohne wurde dann auch nicht weiter richtig gestellt.

 

Die Breite und eben auch unwissende Öffentlichkeit lässt sich natürlich gerne durch diese Nachrichten manipulieren und schreit nach mehr Regeln und Gesetzen. - Unwissend weil es eben diese Regeln und Gesetze bereits gibt. Es besteht Kennzeichnungspflicht, Versicherungspflicht und Flugverbotszonen, sowie maximale Höhengrenzen und Ausgewiesene Bundeswehr-Tieffluggebiete. 

Durch neue Regeln wird mit Sicherheit kein Verbrechen, wie z.B. das Schmuggeln von Illegalen Gegenständen in ein Gefängnis oder gar ein Attentat verhindert. Warum? - Weil sich jemand der Illegales vor hat mit Sicherheit nicht an einem Verstoß gegen die Luftverkehrsordnung stört. Eine Neuregelung und Verschärfung schadet also nur dem Seit ca. 100 Jahren betriebenen Modellflugsport. 

Und das ist der Punkt - Die Neuregelung wird dafür sorgen, das viele Sparten des Modellflugs so nicht mehr betrieben werden können. Modellflugzeuge - gerade etwas größere Modelle oder Segler in maximal 100m Höhe betreiben zu dürfen bringt nicht mehr Sicherheit, sonder mehr Gefahrenpotential. Der Pilot hat keinen Spielraum mehr. Ein Seglerpilot macht sich bei bur noch 100m bereits Gedanken wie er laden muss.

Hier ein Segler auf ca. 100m

Wer nun meint, man möge das Hobby dann eben nur noch auf Modellflugplätzen betrieben, dem ist eventuell nicht klar, dass eben diese Modellflugplätze langsam aussterben. Nicht etwas weil es kein Interesse / Mitglieder gibt - im Gegenteil, teilweise sind die Wartelisten so lang, dass es Jahre dauern kann, bis man einen Platz im Verein bekommt. Das Problem ist eben, dass die Modellflugplätze z.B. Windparks weichen müssen. - Das passiert auch gerade mit meinem Platz. Mangels Ausweichmöglichkeiten - Ein befreundeter Verein hat bereits den Platz wegen dem Bau einer neuen Straße verloren - bleibt dann nur noch das Fliegen auf Feldern / Wiesen wo es eben geht und wo der Eigentümer natürlich nichts dagegen hat. Auch hier beachtet ein Modellflieger in der Regel natürlich die geltenden Gesetze. - Wie auch im Straßenverkehr gibt es schwarze Schafe, aber diese werden auch nicht durch strengere Regeln aufgehalten. Hier sorgen unnötige Regeln nur dafür, das unbescholtene Bürger gegängelt und illegalisiert werden.

Hier ist sind einige Behauptungen aufgeführt, die gerne genannt werden.

 

Zitat pro-modellflug.de:

Der Modellflug gefährdet die zivile Luftfahrt
Zwischen Januar 2015 und Februar 2016 wurden der deutschen Flugsicherung 12 Zwischenfälle gemeldet, die allesamt von “Drohnen” verursacht wurden. Diese Zwischenfälle stellten durchweg schwere Gesetzesverletzungen nach derzeit gültigem Recht dar. Die Einführung einer maximalen Flughöhe von 100 oder 150 Metern hätte diese Zwischenfälle nicht verhindert und würde dies auch in Zukunft nicht tun.

Der Modellflug gefährdet Persönlichkeitsrechte/Modellflugzeuge sind eine Gefahr für sensible Gebäude wie Umspannwerke und Atomkraftwerke/Multikopter gefährden die Privatsphäre, da man mit ihnen Personen unbemerkt fotografieren und filmen kann.
Die Persönlichkeitsrechte sind durch gesetzliche Regelungen bereits ausreichend geschützt. Davon abgesehen ist das bloße Erstellen von Fotos oder Videos auch mit Smartphones oder Tablet-PCs möglich, die demnach ebenfalls die Persönlichkeitsrechte gefährden müssten. Die geplante 100-Meter-Flughöhenbegrenzung würde darüber hinaus keinen Schutz der Persönlichkeitsrechte darstellen, da beisipelsweise Film- und Fotoaufnahmen auch in niedrigeren Höhen angefertigt werden können.

Behauptung: 100 Meter Flughöhe sind genug, um mit einem Flugmodell zu fliegen.
Zwar sind 100 Meter Flughöhe für viele kleinere Modelle oder Multikopter in der Regel ausreichend, um zu fliegen. Jedoch gibt es zahlreiche Modellklassen, für die die 100-Meter-Grenze das Aus bedeuten würden. Modellfallschirmspringer oder Segelflugmodelle beispielsweise müssen auf deutlich mehr Höhe geschleppt werden, damit ein sicheres Fliegen überhaupt möglich ist.

Behauptung: Die Begrenzung des Modellflugs auf 100 Meter Höhe ist aus Sicherheitsaspekten sinnvoll.
Eine Flughöhenbegrenzung auf 100 Meter würde keinen Sicherheitsgewinn bedeuten, da der kontrollierte Luftraum vielerorts erst deutlich höher beginnt und das Absturzrisiko für Modellflugzeuge über 100 Meter Höhe nicht steigt. Im Gegenteil: fliegen große Modelle höher, haben die Piloten mehr Raum und Zeit, um beispielsweise auf unvorhergesehene Dinge zu reagieren.

Behauptung: Der Multikopter-Boom erfordert neue gesetzliche Bestimmungen.
Die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen regeln bereits eindeutig, was beim Betrieb von Multikoptern zu beachten ist und wie er zu erfolgen hat. Neue Bestimmungen sind überflüssig. Außerdem: bei den vom Verkehrsministerium immer wieder genannten 100.000 Drohnen, die pro Jahr angeblich in Deutschland verkauft würden, wird der größte Teil im Spielzeugbereich angesiedelt sein. Diese Modelle sind sehr klein und haben gar nicht genügend Reichweite, um eine Gefahr für die Luftfahrt darstellen zu können.

Behauptung: Seit dem Aufkommen der Multikopter, sind vermehrt Unfälle mit diesen Modellen zu verzeichnen.
Die Unfallstatistik zeigt diesbezüglich keine signifikanten Veränderungen. Eine Zunahme von Unfällen ist nicht zu verzeichnen.

Behauptung: Modellflugzeuge sind für terroristische/illegale Zwecke/Straftaten nutzbar.
Die Traglast von weit verbreiteten Modellen ist so gering, dass der Einsatz solcher Geräte für Straftaten kaum attraktiv ist. Wer etwas Illegales tun möchte, findet auch ohne Modellflugzeuge eine Möglichkeit. Abgesehen davon würde eine 100-Meter-Höhenbegrenzung ohnehin nichts ändern, da auch Straftaten in geringeren Höhen stattfinden und sich Straftäter sowieso nicht an Gesetze halten.

Behauptung: Modellflug hat außerhalb des Hobbybereichs keine Relevanz.
Durch das Bauen und Fliegen von Modellflugzeugen erlernen schon Kinder und Jugendliche den Umgang mit verschiedensten Materialien, lernen eigenverantwortlich Projekte zu organisieren und schulen ihr technisches Verständnis. Für viele Ingenieure und andere Fachkräfte bietet der Modellflugsport daher eine ideale Grundlage für ein Studium oder eine Ausbildung. Außerdem hängen etwa 15.000 Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt von diesem Hobby ab.

Behauptung: Eine Kennzeichnungspflicht für Modellflugzeuge würde alle Probleme beseitigen.
Es besteht bereits eine Kennzeichnungspflicht für Flugmodelle über 5 Kilogramm Abfluggewicht. Es wäre aber durchaus vorstellbar und auch wünschenswert, dass die Kennzeichnungspflicht bereits früher einsetzt.

Behauptung: Der Luftraum ist stark frequentiert, hier muss eine Regelung her.
Der Luftverkehr ist weltweit bereits entsprechend der Frequentierung geregelt. Unter anderem bestehen genaue Vorgaben, in welchen Gebieten nicht geflogen werden darf und welche Flughöhen eingehalten werden müssen.

Behauptung: In den Medien liest man immer wieder von Unfällen mit Modellflugzeugen.
In den Massen-Medien wird der Modellflug derzeit häufig falsch dargestellt und damit zum Problem gemacht. Da es sich um ein Trendthema handelt, werden oftmals Einzelfälle unverhältnismäßig hevorgehoben und dramatisiert. Eine Zunahme von Unfällen, die durch oder mit Modellflugzeugen verursacht wurden, ist nicht zu verzeichnen.

Zitat Ende

 

Jahrelang konnte Kindern und Jugendlichen mit Hilfe des Modellflug Technik spielerisch näher gebracht werden. Viele die heute in Luft und Raumfahrt arbeiten und die Technik vorantreiben haben ihre Wurzel im Modellflug oder betreiben es noch heute. Im Modellflug wurde und wird Grundlagenforschung betrieben und es werden technische Grenzen überschritten um die Technik weiter zu entwickeln. Früher oder später zieht dann jeder aus diesen technischen Neuerungen einen Nutzen. Diese Möglichkeit sich mit der Technik vertraut zu machen und diese Live selber erleben zu können sehe ich nun extrem gefährdet.

 

Meine Meinung dazu ist, das hier hauptsächlich durch kommerzielle Firmen wie DHL die ihren "Parcelcopter" betreiben wollen und eine potenzielle Gefahr im Modellflieger sehen, Einfluss genommen wird. Dazu kommen die Medien die eben Sensationen bringen müssen um Aufmerksamkeit zu erhalten und damit Geld verdienen. Dann gib es die Politiker die dann wild agieren um der breiten Masse (Wählern) zu entsprechen. Bei dem Irrsinn ist es dann völlig egal was eigentlich das Problem ist / war, Hauptsache man hat irgend etwas unternommen.

Ich kann nur jedem die Initiative vom Deutschen Modellfliegerverband ans Herz legen. Wir müssen diesen Regulierungswahn stoppen!

Bitte nimm auch du an der Mailaktion teil!